Faktoren für Nachhaltigkeit in der gemeindebezogenen Gesundheitsförderung.

Abstract

Gemeindebezogene Gesundheitsförderung birgt das Potential gesundheitsförderlich auf die Lebensbedingungen von Menschen einzuwirken. Wie ein gesundheitsförderlicher Strukturaufbau in der Praxis nachhaltig gelingen kann, ist allerdings nicht vollständig geklärt. Ziel dieses Beitrags ist es daher fördernde und hemmende Faktoren für nachhaltige gesundheitsförderliche Strukturen zu identifizieren und Empfehlungen für die gemeindebezogene Gesundheitsförderungspraxis abzuleiten. Für den Zeitraum 2011 bis 2013 wurde eine Recherche in PubMed und in internationalen Gesundheitsförderungsfachzeitschriften durchgeführt. Empirisch wurden qualitative Leitfadeninterviews (n=15) mit ExpertInnen und im Kontext eines steirischen Modellprojekts geführt. Ein Capacity Building-Konzept bildete den theoretischen Rahmen für die Einordnung gewonnener Nachhaltigkeitsfaktoren. Faktoren für nachhaltige gesundheitsförderliche Strukturen konnten identifiziert und den Dimensionen „Politische Verankerung“, „Gemeindeinfrastruktur“, „Leadership“, „Ressourcenlage“ und „Partizipation & Empowerment“ zugeordnet werden. Um Gemeinden zu einem nachhaltigen gesundheitsförderlichen Strukturaufbau zu befähigen, muss ein gesundheitsförderlicher Gemeindeentwicklungsprozess angestoßen werden: politische Verantwortung soll gelebt, tragfähige formelle und informelle Strukturen sollen entwickelt, kompetentes Leadership soll aufgebaut, adäquate Ressourcen sollen bereitgestellt und die Sinnhaftigkeit für Betroffene soll sichergestellt werden.